Schreiben an den Intendant des Bayerischen Rundfunks wegen einer zu einseitigen Berichterstattung

(06.07.10)

Mit folgendem Schreiben wendet sich der Vorsitzende Bürgermeister Günther Knoblauch an den Intendant des Bayerischen Rundfunks:

"Bayern 1 - Berichterstattung über die A 94 am 17./18.05.2010


Sehr geehrter Herr Prof. Gruber,

am 18.05.2010 sendete der Bayerische Rundfunk erneut einen sehr einseitigen Bericht über den Weiterbau der A 94. Dabei war wieder die Rede von den Gegnern der „Isental -Trasse“ und die angeblich katastrophalen Folgen, die eine Realisierung der Trasse Dorfen hätte. Ebenso wurden erneut völlig haltlose Zahlen genannt.

Die von der Aktionsgemeinschaft gegen die A 94 behauptete Kostenminderung von 200 Millionen Euro beim Bau der Trasse Dorfen verschweigt Sachverhalte sowie den dazu notwendigen Bau der B 15.

Was mich jedoch insgesamt erneut sehr stört, ist die Tatsache, dass über den Weiterbau der A 94 von Seiten des Bayerischen Rundfunks grundsätzlich sehr einseitig berichtet wird. Die A94-Gegner kommen zu Wort, ihre Argumente werden, obwohl sie schlichtweg falsch sind, ins Feld geführt und als Höhepunkt werden noch katastrophale Folgen für die Natur prophezeit, die schon gerichtlich überprüft und als nicht gewichtig eingestuft wurden. Damit wird die Bevölkerung wieder bewusst einseitig, zum Teil sogar falsch informiert.

Dabei steht fest: Wir können es uns eigentlich nicht mehr leisten, über angebliche Alternativen zu diskutieren, die in Wirklichkeit gar keine sind.
Ich erwarte nicht von den A94-Gegnern, dass sie diese Tatsachen verstehen oder ein Einsehen haben. Ich erwarte aber durchaus, dass eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt wie der BR die von ihr präsentierten
Fakten hinterfragt und – im öffentlichen Interesse - auch die andere Seite in ihrer Berichterstattung beleuchtet. Immerhin sollte der Bayerische Rundfunk wenigstens die Kompetenz des VGH
anerkennen.

Ich darf noch einmal daran erinnern, dass es darum
geht, den Wirtschaftsraum Inn-Salzach und das bayerische Chemiedreieck als eines der stärksten Wirtschaftsräume der Bundesrepublik zu festigen und die Lebensader dieser Region endlich vollständig fertig zu stellen. Welche wirklich fatalen Konsequenzen es hätte, würde man hier noch längere Aufschübe hinnehmen müssen, wurde wiederholt dargestellt.

Festgestellt wurde vom VGH, dass Eingriffe in die Natur und Landschaft ausgeglichen werden, aber auf der Trasse Haag bedeutend mehr Menschen ständigen überhöhten Lärm ausgesetzt würden als auf der Trasse Dorfen.

Ich bitte Sie daher noch einmal eindringlich darum, bei Ihrer zukünftigen Berichterstattung auch Befürworter der Trasse Dorfen, die immerhin ¾ der regionalen Bevölkerung ausmachen oder beispielsweise Vertreter der Wirtschaft, unseren Verein oder die ansässigen Politiker zu Wort kommen zu lassen.

Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen selbstverständlich wie immer gerne zur Verfügung..."

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